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UX-Lab

Informationsdesigner sind der benutzerzentrierten Gestaltung von Informationsprodukten verpflichtet. Sie analysieren, welche Eigenschaften die zukünftigen Nutzer haben, was diese mit den jeweiligen Informationsprodukten machen möchten, welche Ziele sie verfolgen und wie sie die Informationsprodukte erleben.

Ferner gestalten sie das Informationsprodukt so, dass es in dem organisatorischen und sozialen Umfeld sowie der physikalischen und technischen Umgebung nutzbar ist. Entwürfe und Prototypen der zu gestaltenden Informationsprodukte werden im Rahmen iterativen Designs immer wieder überprüft, das heißt evaluiert. Um analysieren und evaluieren zu können, wenden Informationsdesigner verschiedene Beobachtungs- und Befragungsmethoden an. Das User Experience Research Lab soll diese Datenerhebungsverfahren technisch optimal unterstützen.

Räumlichkeiten und technische Ausstattung

Das Labor besteht aus zwei Studienräumen für diverse Formen empirischer Studien und einem Beobachtungsraum, in dem die Studie gesteuert und überwacht wird. Der Beobachtungsraum bietet außerdem etwa zehn Personen Platz, um live zum Beispiel Usability Tests, Eye-Tracking-Studien oder Focus Groups mit zu verfolgen. Auf 90 Quadratmetern Fläche bietet das Labor folgende Ausstattung:

  • Studienraum: flexible, ferngesteuerte Deckenkameras, Möbel für verschiedene Studienkontexte (z.B. Büro, Wohnzimmer, Gruppendiskussionen), Video-Konferenz-System, das Kooperationen mit anderen Laboren oder Partnern ermöglicht, Videoprojektoren, TV-Bildschirme, Funk-Ear-Monitoring-System, das es einem Supervisor ermöglicht, während der Befragung von Teilnehmern dem Interviewer unbemerkt Hinweise zu geben
  • Beobachtungsraum: 12 TB RAID Speicherlösung zur 1080i HD Videoaufnahme, 47-Zoll HD Kontrollbildschirm, Kamerafernsteuerungseinheit, A/V Mischkonsole, Audiomischkonsole, Ear-Monitoring-Kontrolleinheit, 47-Zoll HD Beobachtungsbildschirm für zusätzliche Beobachter

Weitere Ausstattung

  • Multitouch-Systeme (Evoluce, 96″-Display)
  • Tischbasiertes Remote Eye Tracking System (Tobii T60XL)
  • Tragbares, mobiles Eye Tracking System (Tobii Glasses)
  • Screen Recording System für mobile Geräte wie Smartphones (Noldus Mobile Device Camera)
  • Spezialsoftware zur Verhaltensanalyse (THEME, INTERACT) und Emotionsanalyse (Noldus FaceReader)
  • Software zur quantitativen Datenanalyse (u.a. SPSS) und zur qualitativen Datenanalyse (ATLAS.ti)
  • Weitere Hardware zum Einsatz in Studien (verschiedene Tablet Computer, tragbarer Computer, etc.)

Methoden

Wenn Usability (Benutzerfreundlichkeit) und User Experience (Nutzungserleben) untersucht werden, spielen neben der technischen Ausstattung eines Labors auch die optimale Passung von Fragestellungen und die eingesetzten Datenerhebungsmethoden eine zentrale Rolle.

  • Benutzerfreundlichkeit: Soll eine Software auf Benutzerfreundlichkeit hin untersucht werden, so können die tatsächliche Nutzer in das User Experience Research Lab eingeladen werden und anhand realistischer Aufgaben mit dem zu testenden System arbeiten. Über ferngesteuerte Kameras werden die Interaktionen und die Reaktionen der Nutzer digital aufgezeichnet. Manchmal müssen solche Untersuchungen auch direkt vor Ort am Arbeitsplatz durchgeführt werden. Ein Großteil des Labor-Equipment ist deshalb mobil.
  • User Experience: Es reicht nicht mehr aus, dass ein Produkt nützlich und gut bedienbar ist. Die Nutzung von Produkten soll Freude bringen und die Produkte sollen einen Strom von positiven Erlebnissen erzeugen. Die Forschungsgruppe User Experience Research Group hat gerade zu diesem Thema spezielle Methoden entwickelt, die im Labor eingesetzt werden.
  • Visuelle Wahrnehmung: Bei einer Web Site oder bei einer Bedienungsanleitung stellt sich die Frage, ob die Nutzer die für sie bestimmten Informationen überhaupt wahrnehmen und wenn ja, in welcher Reihenfolge sie dies tun. Für diese Art von Fragestellungen wird die Eye-Tracking-Methode eingesetzt. So ist es möglich, den Verlauf des Blickes eines Nutzers zu verfolgen und im Anschluss die Anordnung und Hervorhebung von wichtigen Informationen zu optimieren.
  • Konzeption: Bei neu zu entwickelnden Systemen muss zunächst herausgefunden werden, welche Bedürfnisse zukünftige Nutzer hinsichtlich eines neuen Systems haben und was sie mit dem System machen wollen. Dies kann beispielsweise mit dem Verfahren der Focus Groups ermittelt werden, bei dem repräsentative Nutzer befragt werden und miteinander diskutieren können. Das Labor unterstützt diese Methode durch flexible, fernsteuerbare Kameras, Spezialmikrophone für Diskussionssituationen und einer ausgefeilten Präsentations- und Moderationstechnik. Wie bei Fernsehmoderatoren können auch hier den Moderatoren Regieanweisungen und Informationen kabellos ins Ohr „geflüstert“ werden.

Ansprechpartner

Foto von Prof. Dr. Michael Burmester

Prof. Dr. Michael Burmester

Ergonomie & Usability

  • 0711/8923-3101
Foto von Simon Eisele

Simon Eisele

UX/Usability Testing

  • 0711/8923-3102