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Studienprojekt

Embodied Design Lab

Verkopfte MINT-Fächer körperbezogen lernen – geht das?
Im Sommersemester 2021 und Wintersemester 2021/22 haben Studierende im Rahmen des transdisziplinären Lehrprojektes „Embodied Design Lab“  innovative erlebensbezogene Lernsettings für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) entwickelt. Daraus entstanden ist Formula Dance, ein tanzbasiertes, interaktives Autorennen durch den menschlichen Körper.
 
MINT – gehasst, gefürchtet oder doch geliebt?
MINT-Fächer sind gefürchtete Fächer bei jungen Menschen; die abstrakten und hochkomplexen Inhalte scheinen weit entfernt von der eigenen Lebenswelt zu liegen. Verkopfte Lernzugänge wie Frontalunterricht, Bücher und Arbeitsblätter fördern diese Wahrnehmung. Kein Wunder, dass sich junge Menschen von diesen Fächern abwenden und Berührungsängste aufbauen. Die Konsequenzen sind allerdings fatal: Der MINT-Nachwuchs bleibt aus und mit ihm wichtige gesellschaftliche, wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen für Fortschritt und Wohlstand. Wie also kann es gelingen, junge Menschen an MINT-Fächer heranzuführen und dafür zu begeistern? 
 
Formula Dance: Im Rhythmus des biologischen Stoffwechsels
Die drängende Frage nach neuen didaktischen MINT-Ansätzen bildete den Startpunkt für das Lehrprojekt „Embodied Design Lab“. In diesem Rahmen haben vier Informationsdesignerinnen einen neuen Ansatz entwickelt, bei dem sich Lernende MINT-Inhalte  über Körperbewegungen erlebensbezogen aneignen. Das Ergebnis ist Formula Dance, ein interaktives Lernsetting, bei dem Lernende tanzend die verschiedenen Eigenschaften von Nährstoffen im biologischen Stoffwechsel kennenlernen. Das Setting bildet ein Autorennen ab, in dem sich  die Tänzer:innen durch den menschlichen Körper bewegen. Dabei muss es ihnen gelingen, so zu tanzen, wie sich die Nährstoffe (Fett, Protein, Kohlenhydrat) bewegen. Darüber verstehen sie die verschiedenen Charakteristika der Nährstoffe und schaffen leichter den Sprung zu den chemischen Bausteinen.  
 
Embodied Design für eine neue Dimension des Lernens
Das übergeordnete Ziel im Embodied Design Lab ist es, über die Bewegung positive Lernerlebnisse zu fördern und den Körper als wertvolle Ressource beim Lernen zu nutzen. Das didaktische Framework basiert auf den Erkenntnissen der Embodied Cognition, wonach Körper und Kognition wechselseitig aufeinander bezogen sind und das körperliche Erleben unser Denken und Verstehen erst ermöglicht. Lernen wird auf diese Weise ein ganzheitliches Zusammenspiel, das Zugänge erleichtert und nebenbei Spaß macht. Das bestätigt Formula Dance, das am Ende eine Mischung aus Just Dance und Mario Kart geworden ist – wer hätte da keine Lust einmal ein Nährstoff zu sein?
 

Eckdaten zum Projekt

  • Lea Rupp, Svenja Sauter, Luisa Vogel und Lara Wulf (Autorinnen)
  • SS 2021 und WS 2021/22
  • Prof. Dr. Judith Papadopoulos